Betäubt auf Raten
Der Traum
… und die Übersetzung dazu
Knietief stehen meine Schwester und ich in einer Art Wasserbecken im Freien und kommen in unserer Diskussion einfach nicht weiter. Wir wollen beide studieren, doch ich bin immer einen Schritt weiter als sie. Das realisiert sie nicht. Sie meint, sie habe mich jetzt überholt. Doch ich habe Ärztin studiert und sie könnte mit ihrem Studium gerade mal meine Sekretärin sein.
Wie ist die Beziehung zur Schwester? Steckt ihr da knietief fest und kommt nicht weiter? Fühlt sie sich dir evtl. unterlegen?
Dann werden wir geschnappt, entführt und weggetragen.
Haben euch die Umstände „entführt“ voneinander? Entfernt und entfremdet? Was distanziert euch voneinander?
Ein relativ junger Mann und eine Frau stechen uns die ganze Zeit mit Sicherheitsnadeln ganz fein in die Fersen. Mit jedem Mal gelangt über dieses Piksen ein Giftstoff in unseren Körper, der uns nach und nach betäubt. Ganz, ganz langsam. Die tragen uns immer weiter und ich realisiere; wir werden betäubt auf Raten.
Es sieht so aus, als wäre das Thema zwischen dir und deiner Schwester eine längere Geschichte, und jede weitere Situation, vergiftet eure Beziehung mehr, ohne dass ihr es realisiert. Eine Betäubung auf Raten. Vermutlich schon in der Kindheit durch feine Sticheleien, unbewusst geschürt von den Eltern.
Ich versuche, das allen Menschen zu sagen, die an uns vorbeigehen. Auch wenn ich weiss, dass unsere Entführer das hören könnten.
Hast du schon mit verschiedenen Personen darüber gesprochen? Als eine Art Hilferuf? So, dass es auch die Person hört, die vielleicht (mit)verantwortlich ist für diese Misére?
Irgendwann sind wir an der Rezeption eines Hochhauses. Vor dem Lift steht eine Frau an der Desk. Auch ihr sage ich völlig verzweifelt, dass wir betäubt werden, sie soll doch bitte jemanden schicken der uns begleitet und schaut, wohin wir gebracht werden. Damit wir gefunden werden, wenn wir ohnmächtig sind. Doch sie reagiert nicht auf mich.
Sind die wenigen Menschen, die da noch etwas tun oder sagen könnten, um die Situation zwischen dir und deiner Schwester zu entschärfen einfach still? Fühlst du dich von ihnen nicht gehört und allein gelassen?
Wir sind dann in den obersten Stock gebracht worden. Irgendwann bin nur noch ich da. Meine Schwester nicht mehr. Ich weiss auch nicht wo sie geblieben ist. Dann, dort oben, macht auch dieser Typ keinen Hehl mehr daraus, was er vorhat. Ich frage ihn, was er dann mache mit mir wen ich schlafe.
Ist deine Schwester ganz weg aus deinem Leben? Fühlst du dich ausgeliefert? Von ihr im Stich gelassen? Allein gelassen?
Da läuft plötzlich mein Sohn durch den Raum. Er trägt etwas auf den Balkon. Ich rufe und rufe, doch er hört mich nicht. Er hat Kopfhörer drin. Auch wie er wieder durch den Raum zurückläuft, rufe ich vergebens nach ihm. Vor dem Raum hat es eine Toilette, dort geht er hin und schliesst die Türe hinter sich. Ich rufe weiter nach ihm und klopfe heftig an die Toilettentüre.
Haben auch deine Nächsten, deine Familie, kein Gehör für deine Situation in der du mit deiner Schwester steckst? Verschliessen sie sich vor dir? Werden evtl. sogar auch sie durch das was da passiert betäubt auf Raten?
Mein Entführer beginnt, sich auszuziehen. Ich versuche ihn abzulenken, indem ich mit einem Tuch auf ihn einschlage. Schliesslich gelingt es mir, rückwärts aus dem Raum zu flüchten und hinter mir die Türe zuzuschliessen.
Geht dir das alles so nahe, dass du dich in deinem innersten, intimsten Bereich bedroht fühlst? Merkst du, dass du nur dann innerlich „sicher“ bist, wenn du diese Türe ein für alle male schliesst?
Dann renne ich schnell in einen Nebenraum, eines von vielen Büros in diesem Tower, indem auch Menschen sind. Dort versuche ich, mich hinter der Türe zu verstecken, weil ich weiss, dass ich jeden Moment in Ohnmacht falle. Ich schaue noch, dass ich mich so hinstelle, dass wenn ich umfalle, ich von den Menschen die da arbeiten gesehen werde.
Kann es sein, dass du dich vor etwas versteckst? Du hast alles mögliche versucht. Es sind nicht andere Menschen, die dich oder deine Beziehung zu deiner Schwester retten können. Zeig dich, in deinem ganzen Schmerz, deiner ganzen Angst, deiner Einsamkeit. Lass deine Hüllen fallen, lass DICH fallen und lass einfach los, vertraue. Du wirst gesehen, gehört, gefunden und getragen. Von dir!