DIE PERLENTAUCHERIN eine Handgeschichte

Die Perlentaucherin

Die Perlentaucherin
Ganz intuitiv, und weil sie glaubt puttygen , dass ihr schon alles zum rechten Zeitpunkt zufalle, nimmt diese junge Frau mir gegenüber Platz und lässt sich ein, mit mir auf Spurensuche zu gehen.
 
Auch ihre Hände sprechen auf verschiedenen Ebenen diese intuitive Sprache. Eine davon ist ihre Kopflinie, die ganz steil und tief abtaucht. Zwar versucht ein kleiner Ableger noch mit Vehemenz, sie auf eine rational denkende Gerade zu bringen, doch vergebens. Die Kraft und der Sog nach unten sind jedoch viel stärker. 
 

Sie hat damit die Fähigkeit, in Tiefen abzutauchen, die andere nicht erreichen können. Wie eine Perlentaucherin ohne Sauerstoff abtaucht in eine stille, schwerelose Welt und dort eine Perle, einen Schatz birgt, der von den Menschen an der Oberfläche bewundert und bestaunt wird. Sie würden gerne auch solche Schätze bergen, doch sie haben Angst. Angst, nicht genügend Kraft und nicht genügend Luft zu haben, um rechtzeitig wieder aufzutauchen. Angst, in den Wogen des Unberechenbaren zu versinken. 

Ich erkläre der jungen Frau, dass sie andere Menschen, die in solche Tiefen gefallen oder vorgedrungen sind und aus eigener Kraft nicht mehr hoch kommen, an die Hand nehmen und wieder an die Oberfläche begleiten kann. Dies sei so stark in ihrer Hand, dass es richtig gehend danach rufe, diese Fähigkeit beruflich auszuüben.
 
Meine Worte überwältigen sie und es fliessen Tränen. Sie fühlt sich erkannt und wahrgenommen. Genau das spüre sie so stark in sich. Doch immer wieder seien ihr Widerstände und Skeptiker begegnet. Jetzt sei sie bestärkt, ihrem eigenen, inneren Pfad zu folgen!